Home

Über unser Formular kannst Du Flächen für freies Graffiti melden. Wir werden die Vorschläge dem Kulturreferat unterbreiten.

-----

München braucht Freiräume für Kreative und Jugendliche!

In den 80er Jahren war München einer der populären Orte für Graffiti in Deutschland. Umgangssprachlich wurde die Stadt auch zur "Stylehauptstadt" gekürt. Mittlerweile sind etwa 40 Jahre vergangen. Die Stadt hat sich entwickelt - Flächen werden entwickelt. Die Rede ist von Bauentwicklung. So soll auch das Schlachthofgelände entwickelt werden (Quelle). Dort, wo heute das Bahnwärter Thiel und die Graffiti-Holzwand stehen, soll eine Grünfläche entstehen, um das geplante Quartier zu entspannen (Quelle). Die Graffiti-Holzwand ist ein populärer Ort für MalerInnen und Jugendliche, um sich kreativ auszuleben. Die Wand ist zentral gelegen und gut erreichbar. Sie ist ein Freiluftlabor - hier treffen AnfängerInnen auf Profis, neue Styles und Techniken werden erprobt. Jedoch könnte die Wand auf kurz oder lang ersatzlos verschwinden, denn die Zwischennutzung des Bahnwärter Thiels ist bis 2027 befristet. Dieses Beispiel zeigt, wie Freiräume für Kreative und Jugendliche zusehends spärlicher werden. 

Für die Graffitiszene bedeutet das konkret: Ein wichtiger Austauschort und eine Gestaltungsfläche geht verloren. Es wird kein Ersatz geschaffen. Jedoch mangelt es jetzt schon an freien Flächen in München. Im Sommer ist der Andrang bspw. so groß, dass gemalte Bilder nur für wenige Stunden bestehen und direkt übermalt werden. Dieser Andrang führt zu einer niedrigen Qualität der Produktionen. Es besteht derweil nur zwei weitere legale Flächen an der Thumblinger und Thalkirchner Straße, die jedoch eher von fortgeschrittenen MalerInnen aufgesucht werden. Städte wie Wien und Augsburg gehen mit positivem Beispiel voran und bieten jeweils mehrere Flächen für freie Gestaltung an. München hingegen wird für Kreative immer unattraktiver. Die Stadt München muss die Graffitikultur fördern, um in Zukunft positiv wahrgenommen zu werden.

Des weiteren zeigen Soziologen um Aladin El-Mafaalani, wie wichtig Freiräume für Jugendkulturen sind (Quelle). Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Jugendkulturen (Bsp. Graffiti) dringend auf nicht-pädagogisierte Freiräume angewiesen sind, damit sich Jugendliche freiheitlich ausprobieren können. 

Eine Förderung der Graffitikultur ist eine Förderung von Kreativen und Jugendlichen gleichzeitig. Deshalb fordern wir mehr legale Flächen für Graffiti in München!

Zur aktuellen Lage

Eilmeldung: Es ist unklar, ob die Holzwand am Bahnwärter Thiel überhaupt noch bemalt werden darf! Laut Szeneberichten ist eine Sicherheitsfirma beauftragt worden, Maler von der Wand fern zu halten: https://www.youtube.com/watch?v=of1kaxQLT9A

Im Jahr 2023 wurde ein Antrag ans Kulturreferat gestellt, der bis 2025 erfüllt werden soll. Unter anderem, wurde das Kulturreferat angewiesen legale Flächen ausfindig zu machen (einen Flächenpool zu erstellen). Daraufhin sollen geeignete Flächen ausgewiesen werden. Zum Stand April 2024 hat das Kulturreferat Tagesordnungspunkte zum Thema Flächenpool in den Bezirksausschüssen eingebracht. Das bedeutet, ob und in welchem Maß Flächen zur Verfügung gestellt werden können, hängt von den Leuten  in den Bezirksausschüssen ab. Es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass viele Ausschüsse keine oder ungeeignete Flächen an das Kulturreferat melden.

Wir wollen das Kulturreferat beim Finden von geeigneten Graffiti-Freiflächen unterstützen, damit so viele Flächen in München ausgewiesen werden können, wie nur möglich. 

An alle MalerInnen: Supported Flashery, um geeignete Flächen für legales Graffiti zu finden!

Meldet Flächen über unser Formular: https://flashery.de/form/sichtung

 

Screenshot oben dankbar entnommen aus Inhalten des INSTITUTs für LEISTUNGS-ABFALL: https://www.youtube.com/watch?v=AienLf2S2IQ&start=420&end=435